Rousing the Masses: Joe Cocker's Soulful Performance at Rock am Ring's Inaugural Event at the Nürburgring on May 25, 1985

   

Mai 1985 - Rock am Ring feiert Premiere auf dem Nürburgring
Es ist die Mutter aller Festivals in Deutschland: Rock am Ring. Tausende Musikfans kommen vor 35 Jahren das erste Mal zusammen, um auf der Südschleife des Nürburgrings mit Rockgrößen wie U2, Foreigner und Joe Cocker zu feiern. Und es wächst mit der Zeit: Die Besucherzahl wächst von anfangs rund 75.000 auf 92.500 im Jahr 2016 - bis heute Rekord. Spielen bei der Premiere noch 17 Bands auf einer Bühne, sind es 2007 schon 98 Bands auf drei Bühnen.


Geplant ist das keineswegs. Rock am Ring soll zunächst ein einmaliges Ereignis bleiben. Doch die Erstausgabe am 25. und 26. Mai 1985 ist so erfolgreich, dass Veranstalter Marek Lieberberg weitermacht. Dass die Rennstrecke in der Eifel gerade mit Millionenaufwand modernisiert worden ist, kommt ihm gelegen. Die Betreiber suchen ein lukratives Event abseits des Motorsports - und bekommen es.
Viele Höhe- und einige Tiefpunkte
Doch nicht alles läuft nach Plan: 1988 bricht die Besucherzahl massiv ein, das Festival setzt für zwei Jahre aus. Der Veranstalter baut danach auf mehr Newcomer - ein Konzept, das aufgeht. 1997 legt ein Blitzeinschlag die Stromversorgung während Chris Reas Auftritt lahm. 2014 trennen sich Lieberberg und die Nürburgring-Betreiber im Streit ums Geld. Rock am Ring zieht für zwei Jahre auf ein 36 Kilometer entferntes Flughafengelände in Mendig, kann dann aber wieder an den Ring zurückkehren.

Die Jahre 2016 und 2017 sind besonders chaotisch: Zuerst wird das Festival wegen schwerer Unwetter unter- und dann abgebrochen. Durch Blitzeinschläge werden über 70 Menschen verletzt. Ein Jahr darauf räumt die Polizei das Gelände - jetzt wieder an der Rennstrecke - wegen einer Terrorwarnung. Der Auftritt von Rammstein am Freitagabend wird gestrichen, der Headliner reist ohne Auftritt ab. Immerhin: Am Samstag gibt die Polizei Entwarnung, das Programm geht weiter.

Kein günstiges Vergnügen
Diese großen und viele kleine Geschichten sorgen dafür, dass Rock am Ring nach 35 Jahren für viele ein Mythos ist, der sie ins Schwärmen bringt: "Da fahren 50.000 Bekloppte hin und die haben fünf Tage Freigang. Dementsprechend laufen viele lustige Sachen", sagt Festival-Besucher Tom Mellmann aus dem sauerländischen Gleidorf. Günstig ist das Vergnügen allerdings nicht. Manche Fans lassen am Ring bis zu 500 Euro - für Eintrittskarten, T-Shirts und Bier.